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"Nun mögt ihr mich mahnen, der Mord ist vollbracht!
Mein Leid zu sagen, oder abzulassen.
15 Grimmes sah ich, Gunnar, im Schlaf:
Im Saal alles tot, ich schlief im kalten Bett,
Dieweil du, König, kummervoll rittest
Die Fessel am Fuß in der Feinde Heer:
So soll, Niflungen, nun euer Geschlecht
Die Macht missen, denn meineidig seid ihr.
16 So gänzlich, Gunnar, vergaßest du's,
Wie das Blut in die Fußspur euch beiden rann!
Nun hast du das alles ihm übel gelohnt,
Daß der Fürst der vorderste stets gefunden ward.
17 Klar ward es erkannt, da geritten kam
Zu mir der Mutige, mich dir zu werben,
Wie der Wehrscharweiser wandellos
Die Eide hielt dem jungen Helden.
18 Das Schwert legte, das goldgeschmückte,
Der mächtige König mitten zwischen uns,
Mit Feuer außen die Ecken belegt,
Mit Eitertropfen innen bestrichen."
19 Sie schwiegen alle still bei dem Wort.
Keinem gefiel solcher Frauenbrauch,
Wie sie mit Weinen von dem Werk nun sprach,
Zu dem sie lachend die Helden lud.
Hier ist in dem Lied gesagt von dem Tod Sigurds. Und geht es hier so zu,
als hätten sie ihn draußen getötet; aber einige erzählen so, daß sie ihn
erschlugen drinnen in seinem Bette, den schlafenden. Aber Männer sagen,
daß sie ihn erschlugen draußen im Walde. Und so heißt es im alten Lied
von Gudrun, daß Sigurd und Giukis Söhne zum Thing geritten waren, als
sie ihn erschlugen. Aber das sagen alle einstimmig, daß sie ihn treulos
betrogen und ihn mordeten liegend und wehrlos.
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27. Sigurdarkvida Fafnisbana thridja .
Das dritte Lied von Sigurd dem Fafnirstöter
1 Einst geschah's, daß Sigurd Giuki besuchen kam,
Der junge Wölsung, des Wurms Besieger.
Mit beiden Brüdern schloß er den Bund;
Eide schwuren sich die Unverzagten.
2 Eine Maid bot man ihm und Menge des Schatzes,
Die junge Gudrun, Giukis Tochter.
Traulich tranken der Tage manchen
Sigurd der junge und die Söhne Giukis.
3 Bis sie um Brünhild zu bitten fuhren,
Da sich auch Sigurd gesellte zu ihnen,
Der junge Wölsung, den Weg zu zeigen;
Sein wäre sie, wenn es das Schicksal wollte.
4 Sigurd der südliche sein Schwert legt er,
Die zierliche Waffe, mitten zwischen sie.
Er küßte nicht die Königin,
Der hunnische Held hob in den Arm sie nicht;
Dem Erben Giukis gab er die junge.
5 An seinem Leibe lag kein Tadel,
Zu rügen war an dem Reinen nichts,
Kein Fehl zu finden noch vorzugeben.
Inmitten gingen grimme Nornen.
6 Einsam saß sie außen, wenn der Abend kam,
Irr vor Liebe ließ sie die Rede nicht:
"Sterben will ich oder Sigurd hegen,
Den alljungen Mann, in meinem Arm.
7 Die rasche Rede, nun reut sie mich wieder:
Seine Gattin ist Gudrun, da ich Gunnars bin.
Üble Nornen schufen uns langes Unheil."
8 Oft ging sie, ganz von Grimm erfüllt,
Über Eis und Gletscher, wenn der Abend kam,
Daß er und Gudrun zu Bette gingen
Und Sigurd die Braut in die Decken barg,
Der hunnische König, und koste die Frau.
9 "Die Freud ist mir entfremdet, des Freunds entbehr ich,
Nur Graun mag mich ergötzen und grimmer Sinn."
10 So mahnte sie den Mut zum Mord im Zorn:
"Ganz und gar sollst du, Gunnar, entsagen
Mir zumal und meinen Landen.
Nicht froh hinfort, werd ich, Fürst, bei dir.
11 Dahin will ich wieder wo ich war zuvor,
Zu meinen Freunden und nächsten Vettern.
Da will ich sitzen, verschlafen mein Leben,
So du den Sigurd nicht sterben lassest
Und vielen Fürsten furchtbar gebietest.
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12 Fort mit dem Vater fahre der Sohn:
Unweise war es den jungen Wolf ziehn.
Welchem Manne wird die Mordbuße
Zu sanfter Sühne bei des Sohnes Leben?"
13 Trübe ward Gunnar und trauervoll,
Schwankendes Sinnes saß er den langen Tag:
Immer noch wußt er nicht für gewiß
Was ihm am meisten möchte geziemen,
Was ihm zu tun das Tauglichste wäre:
Er wußte, des Wölsungs würd er beraubt,
Und konnte Sigurds Verlust nicht verschmerzen.
14 Gleich lange bedacht er dieses wie jenes.
Das war selten geschehen vordem,
Daß der Königswürde ein Weib entsagte.
Da hieß er den Högni heischen zum Gespräch,
Denn volles Vertrauen trug er zu dem.
Gunnar:
15 Mir istBrünhild, Budlis Tochter,
Lieber als alle, die edelste Frau,
Das Leben lieber will ich lassen
Als der Schönen entsagen und ihren Schätzen.
16 Hilfst du uns, Högni, den Helden berauben?
Gut ist des Rheines Gold zu besitzen,
In Freude zu walten des vielen Gutes
Und ganz in Ruhe des Glücks zu genießen. -
17 Aber Högni gab ihm zur Antwort:
"Das zu vollbringen gebührt uns nicht:
Mit dem Schwert zu brechen geschworne Eide,
Geschworne Eide, besiegelte Treu!
18 Wir wissen auf der Welt nicht so Glückliche wohnen
So lange wir viere das Volk beherrschen
Und hier der hunnische Herrscher lebt,
Noch irgend auf Erden so edle Sippe. [ Pobierz całość w formacie PDF ]

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