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ren Ende des Flurs, ungefhr ein halbes Par-sec entfernt,
glomm zwar eine 5-Watt-Birne, aber der schmutzig gelbe
schwammige Schein schien die Dunkelheit ringsum eher
noch zu vertiefen; Beute, die eine ganze Armee hungrig
wimmelnder Finsternisdmonen anlockte. Der Gedanke
klang verrckt, aber ganz genau das war das Bild, das mir
in diesem Moment durch den Kopf schoss. Und das war
nicht alles. Waren da Stimmen? Ein lautloses, hechelndes
Flstern, gerade an der Grenze des nicht mehr wirklich
Hrbaren, aber dennoch da, und etwas wie schlurfende
Schritte, als kme etwas heran, etwas Groes, Fauliges, was
sich mhsam, aber auch ebenso unaufhaltsam heran-
schleppte ...
Verrckt. Normalerweise neigte ich eigentlich nicht zu
solch morbiden Gedanken, aber auch diesmal war es
wortwrtlich das, was mir durch den Kopf ging. Dieser
unheimliche Alptraum schien ein paar Alien-Eier in mei-
nem Unterbewusstsein abgelegt zu haben, die jetzt nach
und nach aufplatzten und ihre hssliche Brut freigaben. Es
wurde wirklich langsam Zeit, dass ich aus diesem Spuk-
schloss herauskam.
Oder zumindest aus diesem Flur. Ich brauchte eine Ziga-
rette, und vielleicht konnten Judith und ich ja auch da
weitermachen, wo wir vorhin aufgehrt hatten ... mg-
licherweise die beste Art, die Nacht in dieser verdammten
Ruine herumzukriegen.
Ich ging weiter, tastete mich mehr zur nchsten Tr, als
dass ich wirklich etwas sah, und zgerte noch einmal, bevor
ich die Hand nach der Klinke ausstreckte. Mein Kopf war
zwar voll mit den verrcktesten Gedanken, aber zum
Ausgleich hatte ich pltzlich Schwierigkeiten, mich an die
banalsten Kleinigkeiten zu erinnern  hatte Judith gesagt,
dass sie im Nebenzimmer untergebracht war? Vermutlich.
Mit ziemlicher Sicherheit sogar. Aber mit ziemlicher
Sicherheit hie nicht bestimmt, und die Vorstellung,
vielleicht ins falsche Zimmer zu platzen (und mgli-
cherweise auch im falschen Moment  wer sagte mir denn,
dass Judith und ich als Einzige auf die Idee gekommen
waren, sich gemeinsam ein wenig die Zeit zu vertreiben?),
war mir so peinlich, dass ich das Ohr gegen das Holz der
Tr legte, um einen Moment zu lauschen. Nicht dass es
weniger peinlich gewesen wre, wenn in diesem Moment
einer der anderen auf den Flur herausgetreten wre und
mich gesehen htte ...
Erneut hatte ich dieses unheimliche Gefhl des Beob-
achtetwerdens, und diesmal war es so intensiv, dass ich
erschrocken herumfuhr und instinktiv die Arme hob, um
mich im Zweifelsfall zu verteidigen. Aber natrlich war da
nichts, wogegen ich mich htte wehren knnen. Ich war
allein mit der Dunkelheit hier drauen. Da war nichts, was
sich herangeschlichen und zum Sprung geduckt htte. Die
einzigen Monster, die es hier gab, stammten aus meinem
eigenen Unterbewusstsein. Schne Gre aus der Twilight-
Zone, und einen guten alten Bekannten haben wir auch
noch mitgebracht: Meine Kopfschmerzen waren wieder da,
nicht mehr so unertrglich wie vorhin, aber von jener ganz
bestimmten Art, die keinen Zweifel daran lsst, dass sie
nicht wieder vergehen wrden. Sthnend rieb ich mir mit
Daumen und Zeigefinger der rechten Hand ber die Augen
 nicht dass es irgendetwas genutzt htte, auer dass ich
hinterher fr einen Moment noch weniger sah  , drckte
dann die Klinke herunter und trat ein, ohne angeklopft zu
haben. Wenn ich schon in eine peinliche Situation geriet,
dann sollte es sich schlielich auch lohnen.
Die Tr schwang alles andere als lautlos auf, sondern
knirschte wie das Vorzeigerequisit aus einem alten
Hammer-Film, und obwohl es drauen auf dem Flur fast
vollkommen dunkel war, sickerte doch genug graues Licht
herein, um meinen eigenen Schatten mit einem absurd
verzerrten Arm nach dem Bett greifen zu lassen. Hammer-
Film, die Zweite. Anscheinend hatte dieser verdammte
Traum nicht nur ein oder zwei Mitbringsel dagelassen,
sondern ein ganzes Eierpaket wie das einer Spinne, das jetzt
aufplatzte und nach und nach hunderte winziger, hsslicher
Monster freilie, die frhlich durch meine Gedanken
wuselten.
Das Zimmer war leer. Die Einrichtung war ungefhr
genauso luxuris wie die meines Appartements nebenan,
nur dass das Bett vllig unberhrt war; Laken und Decke so
stramm gezogen, wie sie der letzte Bewohner dieses
Raumes vor zwanzig oder fnfundzwanzig Jahren zurck-
gelassen hatte. Das Kabuff roch genauso muffig und alt wie
mein eigenes Zimmer und vor dem schmalen Dachfenster
lastete dieselbe wattige Dunkelheit. Fr einen winzigen
Moment glaubte ich, etwas darin zu erkennen; eine
flatternde Bewegung, die nicht da sein sollte und auch zu
schnell verschwand, als dass ich ganz sicher sein konnte, ob
ich sie wirklich gesehen oder mir nur eingebildet hatte:
vielleicht eine von Judiths Fledermusen, vielleicht auch
nur ein Schatten, den die Spinnen in meinen Gedanken
warfen. Ich sah nicht noch einmal hin. Judith war nicht
hier, und so wie der Raum aussah, schien sie auch nicht [ Pobierz całość w formacie PDF ]

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